Selbst die längste Reise beginnt mit einem Schritt. (Konfuzius) 

Mir wurde schnell klar, dass ich mir wieder einmal eine besondere Herausforderung angelacht hatte. Die Schwierigkeit bei Booten vor WK1 bis Mitte WK2 ist das erreichen der Wasserlinie, dafür braucht es wechselbares Volumen. Dieses wird mit Tauchbunkern erreicht, die zusätzlich zu Kolbentanks je nachdem geflutet und gelenzt werden. Zudem müssen die Teile des Boote die oberhalb der Wasserlinie liegen möglichst leicht sein. Das Freibord der Akula ist immens, der Druckkörper klein. Volumen also – woher nehmen und nicht stehlen?

Interessanterweise sind die Druckkörper der U9, der C-Class und der Akula identisch, damit ergibt sich auch das selbe Bajonett. Immerhin eine Hausnummer. Bisher hatte ich immer die Standard 70 mm Tauchtanks verbaut, das würde in diesem Fall nicht reichen. 104 mm Bajonetdurchmesser minus der Wasserzuführungen mit ca. 2 x 7 mm, da bleiben gut gefettete 90 mm Druckrohr über. Und das muss innen auch schön plan und maßhaltig sein. Meine Anfragen an ein paar Hersteller brachten bisher keine Antwort, schöne Pleite. Da hilft wohl nur der Zeckenmodus: Festbeissen und saugen bis kein Blut mehr kommt ;-)

Zusätzlich muss der Raum im Freibord nutzbar werden, mittig unter dem Turm ist Platz. Mit einer gedruckten Pumpe und Ventil von http://scratchbuildwithjohn.com/ im Bug sollte die Aufgabe zu lösen sein. Um die maximale Spindellänge nutzen zu können und mittig mit den Kolbentanks zu bleiben, wurden die Servos zu wasserfest erklärt und wanderten aus dem Druckkörper in die frei durchfluteten Bereiche in Bug und Heck, die Halterungen habe ich vor dem zusammenkleben der Rumpfhälften bereits installiert.

Aber der Reihe nach. Diverse Zeichnungen aus dem Netz sind ungenau, meine ersten Zeichnungen habe ich in Spanten umgesetzt, vielen Dank an Dirk Potyka für’s fräsen, ich bin Dir was schuldig! Nach unermüdlichen Suchen bin ich dann auf besseres Material gestossen, der Bug war unten etwas flacher, das habe ich korrigiert. Schon waren wieder 4 Wochen weg. Die Spanten habe ich wie immer auf Gewindestangen aufgefädelt und mit Bauschaum aufgefüllt, den dann in Form gebracht und mit Gips überzogen. Das folgende Problem hatte ich schon, jetzt weiss ich es besser! Gips enthält Wasser, das macht den Bauschaum weich. Beim Schleifen bietet er dann keinen wiederstand mehr und lässt sich eindrücken. 2 Lagen Epoxy haben das Urmodell dann gerettet… Und die Werksatt sah aus wie eine Backstube.

Kaum in noblem Bleu lackiert, wanderte das Urmodell in die Trennbretter um die Negative davon zu laminieren, gesagt, getan, konnte ich den ersten Rumpf ziehen. Und die Hälften erstmal mit Sekundenkleber zusammenzuheften und anschliessend die Nähte mit 2 Matten Glasfaser zu verstärken. Gleichzeitig habe ich die Zugänge im Aufbau zu Bug und Heck ausgesägt und die Schotts bugseitig und im Heck vorbereitet und eingeklebt, durch letzteres läuft die Wellenanlage. Damit wären wir, wie beim Original, wieder an einem neuralgischen Punkt angekommen.

3 Schrauben, die mittlere größer als die aussenliegenden, dafür 3 Wellenanlagen mit Achsabstand 25 mm ganz tief unten drin, das geht nicht mit 3 Brushless. Also nur ein 42-er auf der mittleren Welle vorne und dahinter der Zahnradantrieb auf die äusseren Wellen. Wie üblich in der Variante eingeklebtes Führungsrohr samt Simmerring für den inneren Stevenrohr-Einschub, auch hier mit Simmerring und Kugellager. Das ganze wird mit eingeklebten Haltern zu einer Einheit und am Rumpf befestigt. Damit lässt sich die Wellenanlage samt Getriebe und Motor ein- und ausbauen. Die Hülsen mussten so kurz und schlank wie möglich werden, sonst hätte ich das Boot verlängern müssen…

Das Freibord habe ich mit CAD gezeichnet, die Teile werden auf den Druckkörper geklebt und das Deck später aufgesetzt. Auf vielen Fotos ist der satte Schweissverzug zu sehen, kein Wunder bei 3 mm Material beim Original. Damals wurde eben noch schön autogen gebraten! Die Optik muss ich noch angehen, am besten mit einem Teil zum Üben.

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